Beyond points:
Seit Robert Parker damit begann, Weine auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten in seinem Wine Advocate Magazin zu bewerten, neigt die Weinwelt zunehmend dazu, Weine rein numerisch zu bewerten. Das Motto scheint zu lauten: „Je mehr Punkte, desto besser.“. Leider hat dieser Trend dazu geführt, dass textliche Beschreibungen zunehmend vernachlässigt werden. Das ist bedauerlich, denn eine einfache numerische Bewertung sagt wenig über den tatsächlichen Geschmack eines Weins aus – ob er trocken oder süß ist, erdig oder fruchtig, stählern oder cremig, elegant oder opulent, und vieles mehr. Darüber hinaus ist es wichtig, den Geschmack des Kritikers zu verstehen, da eine 100%ige Objektivität bei der Weinbewertung praktisch unmöglich ist.
Im Gegensatz zu numerischen Bewertungen haben Beschreibungen die Kraft, den Leser auf eine Reise in eine Welt voller komplexer Aromen und nuancierter Geschmacksrichtungen mitzunehmen. Auf diese Reise möchte ich mit meinen Lesern gemeinsam gehen. Um sicherzustellen, dass meine Beschreibungen und Eindrücke dennoch in einem etwas vergleichbaren Kontext platziert werden können, ordne ich Weine am Ende meiner Beschreibungen in acht Kategorien ein. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick und Parameter für sowohl das 100- als auch das 20-Punkte-Bewertungssystem und die Einordnung meiner Beschreibungen:
Max Kaindl, 18. August 2023
Lesezeit etwa 3 Minuten