Der Saarburger RAUSCH ist mehr als nur ein Weinberg. Er ist eine Legende, ein Schatz, der die Essenz des Saar-Rieslings verkörpert und sich über fast 26 Hektar erstreckt Am Stadtrand gelegen, zollt der Rausch dem Zenit des Saar-Rieslings vor etwa 120 Jahren Tribut und präsentiert ihn in seiner reinsten Form.
Max Kaindl, 03. Dezember 2023
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Diesen Sommer hat mich meine Reise zurück an die Saar geführt, zurück nach Saarburg, wo die Zeit stillzustehen scheint. Hier, inmitten der alten Gassen und der freundlichen Atmosphäre, habe ich mich erneut aufgemacht, das Herzstück des Saarweins zu erkunden: das Weingut Zilliken. Dort traf ich mich mit Winzerin Dorothee Zilliken. Ich hatte das Weingut und Dorothee zwar schon mehrmals besucht, es bisher jedoch nicht in die Weinberge und den Keller geschafft. Deshalb standen dieses Mal beide Orte im Mittelpunkt meines Besuchs.
In diesem Artkiel möchte ich euch mehr über diesen wirklich einzigartigen Riesling-Weinberg, Rausch, erzählen. Meine Eindrücke aus dem beeindruckenden Zilliken-Keller und ihrer aktuellen Weinkollektion werden in einem anderen Artikel behandelt.
Der Himmel über Saarburg strahlte. Daher machten wir uns prompt auf den Weg in den Saarburger Rausch. Der erste Stopp war direkt die älteste Parzelle der Zillikens, direkt unterhalb des Weinbergschildes am Stadtrand gelegen. Hier wurzeln bis zu 130 Jahre alte, wurzelechte Rieslingreben.
Hier eine kurze Übersicht über die Fakten zum Rausch:
Der RAUSCH, klassifiziert als VDP Grosse Lage, erstreckt sich entlang des zentralen Hangs über der Stadt Saarburg, mit Blick auf das Schloss, genau an der Stelle, die früher „Franzens Knüppchen“ genannt wurde. Von diesem Aussichtspunkt aus bietet er nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die malerische Stadt Saarburg, sondern auch eine Weinlandschaft, die sanft in ein Seitental der Saar mündet. Mit Hängen von 35 bis 75 Prozent Steigung und einer Höhe von 160 bis 295 Metern über dem Meeresspiegel ist der Rausch ein wahres Meisterwerk von Mensch und Natur. Die Böden, gekennzeichnet durch mittelgrauen Devonschiefer und den unverkennbaren Diabas, sind die Grundlage für Rieslinge mit unverkennbarer Mineralität und vollendeter Eleganz.
Anmerkung: Die Geschichte und das Ansehen des RAUSCH sind eng mit dem Namen Zilliken verbunden, ähnlich wie die Müllers mit dem Scharzhofberg in Wiltingen oder die Prüms mit der Wehlener Sonnenuhr. Die Familie Zilliken bewirtschaftet stolze 11 Hektar hier, fast die Hälfte der Gesamtfläche des Weinbergs.
Aber was macht den Saarburger Rausch und seine Weine so besonders? Diese Frage stellte sich mir seit Jahren, wenn ich Zillikens Weine im Glas hatte. Es war also an der Zeit, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bescheiden und charmant gab mir Dorothee Zilliken auf der Fahrt zur Kuppe der Weinlage die Antwort: „Max, schau dich um. Die Antwort liegt direkt vor dir, im Weinberg. Seine Ausrichtung in Verbindung mit der einzigartigen Bodenstruktur, geformt durch Diabasgestein.“ Dorothee würde nie ihr eigenes Talent oder das ihres Vaters, Hanno, als Winzer überbetonen. Dennoch, durch ihr Geschick verwandeln sich die Weine aus dem Rausch in etwas Magisches, etwas, das weit über einen einfachen Wein hinausgeht. Die Wahrheit liegt daher wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Aber jetzt zurück zum Weinberg.
Der Boden, gekennzeichnet durch Grauwacke, feinblättrigen Devonschiefer und rötliche Feinerde, wird von vulkanischem Basalt durchdrungen, auch bekannt als Diabas. Dies verleiht dem Riesling eine unvergleichliche Tiefe, würzige Mineralität und Komplexität. Eine Nuance, die nur hier, an der Saar im Konzer Tälchen über die Weinberge des Krettnacher Altenbergs und Euchariusbergs, zu finden ist.
Der Name „Steinrausch“ oder „Rusche“, ein Begriff für Trümmer aus dem alten Dialekt, deutet auf die raue Schönheit dieses Ortes hin. Der aktuelle Weinbergsname „Rausch“ leitet sich von diesem Begriff ab.
Der Saarburger Rausch erzählt Geschichten von vergangenen Zeiten, von Menschen, die mit Hingabe und Liebe zum Detail ihre Weinberge pflegten. Bei jedem Schluck spürt man diese Verbundenheit mit der Geschichte, diese Verwurzelung im Boden, die die Weine der Zillikens so einzigartig macht. Zu Recht einer der größten und bekanntesten Weinberge für Riesling weltweit.
Vielleicht ein Grund, warum neben den Zillikens auch andere renommierte Winzer von Mosel und Saar, wie Markus Molitor oder Egon Müller, Parzellen im Rausch erworben haben. Der Saarburger Rausch. Eine Legende unter den Riesling Weinbergen.
